Vorsicht, versteckte Schadstoffe!
Beim Immobilienkauf aus zweiter Hand Gesundheitsgefahren vermeiden
Wer sich heute auf die Suche nach einem Eigenheim macht, denkt nicht nur an Neubau, sondern auch an den Erwerb eines bestehenden Hauses. Gerade in städtischen Regionen, in denen Bauland rar und teuer ist, kann man damit günstiger davonkommen. Ältere Gebäude besitzen obendrein oft einen ganz eigenen Charme. Unter der schönen Patina gebrauchter Immobilien können sich jedoch auch Probleme zum Beispiel durch Schadstoffbelastungen verbergen. Man sollte diese Gefahr nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn in älteren Gebäuden können Substanzen eingebaut sein, deren Einsatz aus guten Gründen seit längerer Zeit verboten ist.
Verborgene Schadstoffe nicht auf die leichte Schulter nehmen
Besonders in Häusern, die nach 1945 gebaut wurden, finden sich häufiger Materialien, deren gesundheitliche Risiken damals noch nicht bekannt waren. Typisch sind zum Beispiel Parkettkleber, die mit krebserregenden Polyzyklischen Kohlenwasserstoffen (PAK) belastet sind, Asbest in Bodenbelägen, Fassaden- oder Dachverkleidungen, Holzwerkstoffe mit hohem Formaldehydgehalt oder Biozide in Holzschutzanstrichen. Auch in älteren Häusern können sich Schadstoffe finden, die bei einer späteren Sanierung eingebaut wurden. Manche dieser Mittel belasten die Luft in Wohnräumen noch nach Jahrzehnten und können bei den Bewohnern unterschiedlichste gesundheitliche Beeinträchtigungen auslösen. Sie reichen von unspezifischen Kopfschmerzen über gereizte Schleimhäute oder Allergien bis zu lebensbedrohlichen Krebsgefahren.
Sachverständigen Rat vor Vertragsschluss einholen
Die Kosten für eine Schadstoffsanierung können das Budget für den Erwerb und die Modernisierung einer Bestandsimmobilie deutlich in die Höhe betreiben oder den Kauf sogar uninteressant machen. Man sollte sich daher noch vor dem Abschluss eines Kaufvertrags schlaumachen. Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt ein Gebäude vor dem Kauf von einem Sachverständigen, etwa einem unabhängigen BSB-Bauherrenberater, unter die Lupe nehmen. Als Bauingenieur oder Architekt kennt der Berater zeit- und regionaltypische Probleme und kann den Hausbesitzer in spe gezielt darauf hinweisen, wann eine gründliche Untersuchung angeraten ist. (djd)
Fotos: djd/Bauherren-Schutzbund